Kritisieren als Widerstand

Ein Gedicht zu Hitler
Spottgedicht, Anonym

Dieses Spottgedicht entstand wahrscheinlich 1940/41, als Hitlerdeutschland die „Luftschlacht um England“ verlor. Es spielt auf die kolonialistische Tradition an, besiegte Völker zu töten und auszustopfen. Im Gedicht wird das im „Britischen Museum“ ausgedrückt. Kolonialrassistische Traditionen gab es auch in Österreich, wie die Geschichte des Afrikaners Angelo Soliman zeigt. Er wurde im 18. Jahrhundert ausgestopft und im Wiener „k. k. Hof- und Naturalienkabinett“ öffentlich zur Schau gestellt. Ein Tedeum (von lateinisch Te Deum laudamus: Dich, Gott, loben wir) ist der Anfang eines Lob-, Dank- und Bittgesangs der christlichen Kirche.


Ein Gedicht zu Hitler

Einer hatte einen Traum,
der war so schön, Ihr glaubt es kaum,
er hörte ein Tedeum
und sah den Hitler ausgestopft
im Britischen Museum.


Quelle
Franz Danimann
Flüsterwitze und Spottgedichte unterm Hakenkreuz
Wien/Köln/Graz 1983, S. 23


Literatur
Schnittpunkt: Belinda Kazeem, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld (Hg.)
Das Unbehagen im Museum
Postkoloniale Museologien
Ausstellungstheorie & Praxis Band 3
Wien 2009
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